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Стефан Цвейг - Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen

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Стефан Цвейг - Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen
Рейтинг:
Название:
Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen
Издательство:
неизвестно
Жанр:
Год:
2014
ISBN:
978-5-17-085076-1
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Описание книги "Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen"

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В книгу вошли три новеллы известного немецкого писателя Стефана Цвейга: «Письмо незнакомки», «Амок» и «Шахматная новелла».

Драматические судьбы героев, любовь на грани жизни и смерти, глубокие душевные депрессии, мастерски описываемые автором, делают его новеллы сегодня особенно актуальными. Произведения подверглись незначительному упрощению, что позволило сохранить как сюжетную линию, так и живой немецкий язык.

Предназначается для изучающих немецкий язык (уровень 4 – для продолжающих верхней ступени).






„Wird es niemand erfahren?… Niemand?“

„Niemand“, sagte ich mit aller Kraft der Überzeugung, „ich verspreche es Ihnen.“ Aber ihr Auge war noch unruhig… Mit fiebriger Lippe ganz undeutlich arbeitete sie’s heraus. „Schwören Sie mir… niemand erfahren… schwören.“

Ich hob die Finger wie zum Eid[251]. Sie sah mich an…mit einem… einem unbeschreiblichen Blick… weich war er, warm, dankbar… ja, wirklich, wirklich dankbar… Sie wollte noch etwas sprechen, aber es ward ihr zu schwer. Lang lag sie, ganz matt von der Anstrengung, mit geschlossenen Augen. Dann begann das Entsetzliche… das Entsetzliche… eine ganz schwere Stunde kämpfte sie noch: erst morgens war es zu Ende…“

Er schwieg lange. Ich merkte es nicht eher, als vom Mitteldeck die Glocke in die Stille schlug, ein, zwei, drei harte Schläge – drei Uhr. Das Mondlicht war matter geworden, aber irgendeine andere gelbe Helle zitterte schon unsicher in der Luft. Eine halbe, eine Stunde mehr, und dann war es Tag, war dies Grauen ausgelöscht im klaren Licht. Ich sah seine Züge jetzt deutlicher, da die Schatten nicht mehr so dicht und schwarz in unsern Winkel[252] fielen – er hatte die Kappe abgenommen, und unter dem blanken Schädel[253] schien sein verquältes Gesicht noch schreckhafter. Aber schon wandten sich die glitzernden Brillengläser wieder mir zu, er straffte[254] sich zusammen, und seine Stimme hatte einen scharfen Ton.

„Mit ihr war es nun zu Ende – aber nicht mit mir. Ich war allein mit der Leiche – aber allein in einem fremden Haus, allein in einer Stadt, die kein Geheimnis duldet, und ich… ich hatte das Geheimnis zu hüten… Ja, denken Sie sich das nur aus, die ganze Situation: eine Frau aus der besten Gesellschaft der Kolonie, vollkommen gesund, die noch abends zuvor auf dem Regierungsball getanzt hat, liegt plötzlich tot in ihrem Bett… ein fremder Arzt ist bei ihr, den angeblich ihr Diener gerufen… niemand im Haus hat gesehen, wann und woher er kam… man hat sie nachts auf einer Sänfte hereingetragen und dann die Türen geschlossen… und morgens ist sie tot… dann erst hat man die Diener gerufen, und plötzlich gellt das Haus von Geschrei… im Nu wissen es die Nachbarn, die ganze Stadt… und nur einer ist da, der das alles erklären soll… ich, der fremde Mensch, der Arzt aus einer entlegenen Station… Eine erfreuliche Situation, nicht wahr?… Ich wusste, was mir bevorstand. Glücklicherweise war der Boy bei mir, der brave Bursche. Ich hatte ihm nur gesagt: „Die Frau will, dass niemand erfährt, was geschehen ist.“ Er sah mir in die Augen mit seinem hündisch feuchten und doch entschlossenen Blick: „Yes, Sir“, mehr sagte er nicht. Aber er wusch die Blutspuren vom Boden, richtete alles in beste Ordnung – und gerade seine Entschlossenheit gab mir die meine wieder.

Nie im Leben, das weiß ich, habe ich eine ähnlich zusammengeballte Energie gehabt, nie werde ich sie wieder haben. Wenn man alles verloren hat, dann kämpft man um das Letzte wie ein Verzweifelter – und das Letzte war ihr Vermächtnis[255], das Geheimnis. Ich empfing voll Ruhe die Leute, erzählte ihnen allen die gleiche erdichtete[256] Geschichte, wie der Boy, den sie um den Arzt gesandt hatte, mich zufällig auf dem Wege traf. Aber während ich scheinbar ruhig redete, wartete… wartete ich immer auf das Entscheidende… auf den Totenbeschauer, der erst kommen musste, ehe wir sie in den Sarg verschließen konnten und das Geheimnis mit ihr… Es war, vergessen Sie nicht, Donnerstag, und Samstag kam ihr Gatte…

Um neun Uhr hörte ich endlich, wie man den Amtsarzt anmeldete. Ich hatte ihn rufen lassen – er war mein Vorgesetzter im Rang und gleichzeitig mein Konkurrent, derselbe Arzt, von dem sie seinerzeit so verächtlich[257] gesprochen und der offenbar meinen Wunsch nach Versetzung bereits erfahren hatte. Bei seinem ersten Blick spürte ich es schon: er war mir Feind. Aber gerade das straffte meine Kraft.

Im Vorzimmer fragte er schon: „Wann ist Frau… – er nannte ihren Namen – gestorben?“

„Um sechs Uhr morgens.“

„Wann sandte sie zu Ihnen?“

„Um elf Uhr abends.“

„Wussten Sie, dass ich ihr Arzt war?“

„Ja, aber es tat Eile not… und dann… die Verstorbene hatte ausdrücklich mich verlangt. Sie hatte verboten, einen andern Arzt rufen zu lassen.“

Er starrte mich an: in seinem bleichen Gesicht flog eine Röte hoch, ich spürte, dass er erbittert war. Aber gerade das brauchte ich – alle meine Energien drängten[258] sich zu rascher Entscheidung, denn ich spürte, lange hielten es meine Nerven nicht mehr aus. Er wollte etwas Feindliches erwidern, dann sagte er lässig: „Wenn Sie schon meinen, mich entbehren zu können[259], so ist es doch meine amtliche Pflicht, den Tod zu konstatieren und… wie er eingetreten ist.“ Ich antwortete nicht und ließ ihn vorangehen. Dann trat ich zurück, schloss die Tür und legte den Schlüssel auf den Tisch. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch: „Was bedeutet das?“

Ich stellte mich ruhig ihm gegenüber: „Es handelt sich hier nicht darum, die Todesursache festzustellen, sondern – eine andere zu finden. Diese Frau hat mich gerufen, um sie nach… nach den Folgen eines verunglückten Eingriffes zu behandeln… ich konnte sie nicht mehr retten, aber ich habe ihr versprochen, ihre Ehre zu retten, und das werde ich tun. Und ich bitte Sie darum, mir zu helfen!“

Seine Augen waren ganz weit geworden vor Erstaunen. „Sie wollen doch nicht etwa sagen“, stammelte er dann, „dass ich, der Amtsarzt, hier ein Verbrechen decken soll?“

„Ja, das will ich, das muss ich wollen.“

„Für Ihr Verbrechen soll ich…“

„Ich habe Ihnen gesagt, dass ich diese Frau nicht berührt habe, sonst… sonst stünde ich nicht vor Ihnen, sonst hätte ich längst mit mir Schluss gemacht. Sie hat ihr Vergehen[260] – wenn Sie es so nennen wollen – gebüßt[261], die Welt braucht davon nichts zu wissen. Und ich werde es nicht dulden, dass die Ehre dieser Frau jetzt noch unnötig beschmutzt wird.“ Mein entschlossener Ton reizte ihn nur noch mehr auf. „Sie werden nicht dulden… so… nun, Sie sind ja mein Vorgesetzter… oder glauben es wenigstens schon zu sein… Versuchen Sie nur, mir zu befehlen… ich habe mir gleich gedacht, da ist Schmutziges im Spiel, wenn man Sie aus Ihrem Winkel herruft… eine saubere Praxis, die Sie da anfangen, ein sauberes Probestück… Aber jetzt werde ich untersuchen, ich, und Sie können sich darauf verlassen, dass ein Protokoll, unter dem mein Name steht, richtig sein wird. Ich werde keine Lüge unterschreiben.“

Ich war ganz ruhig.

„Ja – das müssen Sie diesmal doch. Denn früher werden Sie das Zimmer nicht verlassen.“

Ich griff dabei in die Tasche – meinen Revolver hatte ich nicht bei mir. Aber er zuckte zusammen. Ich trat einen Schritt auf ihn zu und sah ihn an. „Hören Sie, ich werde Ihnen etwas sagen… damit es nicht zum Äußersten kommt[262]. Mir liegt an meinem Leben nichts… nichts an dem eines andern – ich bin nun schon einmal soweit… mir liegt einzig daran, mein Versprechen einzulösen, dass die Art dieses Todes geheim bleibt… Hören Sie: ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass, wenn Sie das Zertifikat unterfertigen, diese Frau sei an… nun an einer Zufälligkeit gestorben, dass ich dann noch im Laufe dieser Woche die Stadt und Indien verlasse… dass ich, wenn Sie es verlangen, meinen Revolver nehme und mich niederschieße, sobald der Sarg in der Erde ist und ich sicher sein kann, dass niemand… Sie verstehen: niemand – mehr nachforschen[263] kann. Das wird Ihnen wohl genügen – das muss Ihnen genügen.“

Es muss etwas Gefährliches in meiner Stimme gewesen sein, denn wie ich unwillkürlich nähertrat, wich[264] er zurück mit jenem aufgerissenen Entsetzen, wie… wie eben Menschen vor dem Amokläufer flüchten, wenn er rasend hinrennt mit geschwungenem[265] Kris… Und mit einem Mal war er anders… irgendwie geduckt[266] und gelähmt… seine harte Haltung brach ein. Er murmelte mit einem letzten ganz weichen Widerstand: „Es wäre das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein falsches Zertifikat unterzeichnete… immerhin, es wird sich schon eine Form finden lassen… man weiß ja auch, was vorkommt… Aber ich durfte doch nicht so ohne weiteres…“

„Gewiss durften Sie nicht“, half ich ihm, um ihn zu bestärken – aber jetzt, da Sie wissen, dass Sie nur einen Lebenden kränken[267] würden und einer Toten ein Entsetzliches täten, werden Sie doch gewiss nicht zögern.“

Er nickte. Wir traten zum Tisch. Nach einigen Minuten war das Attest fertig (das dann auch in der Zeitung veröffentlicht wurde und glaubhaft eine Herzlähmung[268] schilderte). Dann stand er auf, sah mich an: „Sie reisen noch diese Woche, nicht wahr?“

„Mein Ehrenwort.“

Er sah mich wieder an. Ich merkte, er wollte streng, wollte sachlich erscheinen. „Ich besorge sofort einen Sarg“, sagte er, um seine Verlegenheit zu decken. Plötzlich streckte er mir die Hand hin und schüttelte sie mit einer aufspringenden Herzlichkeit. „Überstehen Sie’s gut“, sagte er – ich wusste nicht, was er meinte. War ich krank? War ich… wahnsinnig? Ich begleitete ihn zur Tür, schloss auf, aber das war meine letzte Kraft, die hinter ihm die Tür schloss. Dann kam dies Ticken wieder in die Schläfen, alles schwankte und kreiste: und gerade vor ihrem Bett fiel ich zusammen… so… so wie der Amokläufer am Ende seines Laufs sinnlos niederfällt mit zersprengten Nerven.“

Wieder hielt er inne[269]. Irgendwie fröstelte mich: war das erster Schauer des Morgenwinds, der jetzt leise sausend über das Schiff lief? Aber das gequälte Gesicht spannte sich wieder zusammen: „Wie lang ich so auf der Matte gelegen hatte, weiß ich nicht. Da rührte mich es an. Ich fuhr auf. Es war der Boy.

„Es will jemand herein… will sie sehen…“

„Niemand darf herein.“

„Ja… aber…“

Seine Augen waren erschreckt. Er wollte etwas sagen und wagte es doch nicht. Das treue Tier litt irgendwie eine Qual.

„Wer ist es?“

Er sah mich zitternd an wie in Furcht vor einem Schlag. Und dann sagte er – er nannte keinen Namen, dann sagte er… ganz, ganz ängstlich… „Er ist es.“

Ich fuhr auf, verstand sofort und war sofort ganz Gier, ganz Ungeduld nach diesem Unbekannten. Denn sehen Sie, wie sonderbar… inmitten all dieser Qual, in diesem Fieber von Verlangen, von Angst und Hast hatte ich ganz an „ihn“ vergessen… vergessen, dass da noch ein Mann im Spiele war… der Mann, den diese Frau geliebt, dem sie leidenschaftlich das gegeben, was sie mir verweigert[270]… Vor zwölf, vor vierundzwanzig Stunden hätte ich diesen Mann noch gehasst, ihn noch zerfleischen können… Jetzt… ich kann, ich kann Ihnen nicht schildern, wie es mich jagte, ihn zu sehen… ihn… zu lieben, weil sie ihn geliebt.

Mit einem Ruck war ich bei der Tür. Ein junger, ganz junger blonder Offizier stand dort, sehr linkisch[271], sehr schmal, sehr blass. Wie ein Kind sah er aus, so… so rührend jung… und unsäglich erschütterte mich gleich, wie er sich mühte, Mann zu sein, Haltung zu zeigen… Ich sah sofort, dass seine Hände zitterten, als er zur Mütze fuhr… Am liebsten hätte ich ihn umarmt… weil er ganz so war, wie ich mir es wünschte, dass der Mann sein sollte, der diese Frau besessen… kein Verführer, kein Hochmütiger… nein, ein halbes Kind, ein reines Wesen, dem sie sich geschenkt. Ganz befangen stand der junge Mensch vor mir. Mein gieriger Blick, mein leidenschaftlicher Aufsprung machten ihn noch mehr verwirrt.

„Verzeihen Sie“, sagte er dann endlich. „Ich hätte gerne Frau… gerne noch… gesehen.“ Unbewusst, ganz ohne es zu wollen, legte ich ihm, dem Fremden, meinen Arm um die Schulter, führte ihn, wie man einen Kranken führt. Er sah mich erstaunt an mit einem unendlich warmen und dankbaren Blick… irgendein Verstehen unserer Gemeinschaft war schon in dieser Sekunde zwischen uns beiden… Wir gingen zu der Toten… Sie lag da, weiß, in den weißen Linnen – ich spürte, dass meine Nähe ihn noch bedrückte… so trat ich zurück, um ihn allein zu lassen mit ihr. Er ging langsam näher mit… er ging so wie… wie einer, der gegen einen ungeheuren Sturm geht… Und plötzlich brach er vor dem Bett in die Knie… genau so, wie ich hingebrochen war.

Ich sprang sofort vor, hob ihn empor und führte ihn zu einem Sessel. Er schämte sich nicht mehr, sondern schluchzte seine Qual heraus. Ich vermochte nichts zu sagen – nur mit der Hand strich ich ihm unbewusst über sein blondes, kindlich weiches Haar. Er griff nach meiner Hand… ganz lind und doch ängstlich… und mit einem Mal fühlte ich seinen Blick an mir hängen…

„Sagen Sie mir die Wahrheit, Doktor“, stammelte er, „hat sie selbst Hand an sich gelegt[272]?“

„Nein“, sagte ich. „Und ist… ich meine… ist irgend… irgendjemand schuld an ihrem Tode?“ „Nein“, sagte ich wieder, obwohl ich wollte entgegenschreien: „Ich! Ich! Ich!.. Und du!.. Wir beide! Und ihr Trotz, ihr unseliger Trotz!“ Aber ich hielt mich zurück. Ich wiederholte noch einmal: „Nein… niemand hat schuld daran… es war ein Verhängnis[273]!“

„Ich kann es nicht glauben“, stöhnte er, „ich kann es nicht glauben. Sie war noch vorgestern auf dem Balle, sie lächelte, sie winkte mir zu. Wie ist das möglich, wie konnte das geschehen?“

Ich erzählte eine lange Lüge. Auch ihm verriet ich ihr Geheimnis nicht. Wie zwei Brüder sprachen wir zusammen alle diese Tage… und das wir einander nicht anvertrauten, aber wir spürten einer vom andern, dass unser ganzes Leben an dieser Frau hing… Nie hat er erfahren, dass sie ein Kind von ihm trug… dass ich das Kind, sein Kind, hätte töten sollen, und dass sie es mit sich selbst in den Abgrund gerissen. Und doch sprachen wir nur von ihr in diesen Tagen, während derer ich mich bei ihm verbarg… denn – das hatte ich vergessen, Ihnen zu sagen – man suchte nach mir…

Ihr Mann war gekommen, als der Sarg schon geschlossen war… er wollte den Befund[274] nicht glauben… und er suchte mich. Aber ich konnte es nicht ertragen, ihn zu sehen, ihn, von dem ich wusste, dass sie unter ihm gelitten[275]… Vier Tage ging ich nicht aus dem Hause, gingen wir beide nicht aus der Wohnung… ihr Geliebter hatte mir unter einem falschen Namen einen Schiffsplatz genommen, damit ich flüchten könne… wie ein Dieb bin ich nachts auf das Deck geschlichen, dass niemand mich erkennt… Alles habe ich zurückgelassen, was ich besitze… und die Herren von der Regierung haben mich wohl schon gestrichen, weil ich ohne Urlaub meinen Posten verließ… Aber ich konnte nicht leben mehr in diesem Haus, in dieser Stadt… in dieser Welt, wo alles mich an sie erinnert… wie ein Dieb bin ich geflohen in der Nacht… nur sie zu vergessen…Aber… wie ich an Bord kam… nachts… mitternachts… mein Freund war mit mir… da… da… zogen sie gerade am Kran etwas herauf… rechteckig[276], schwarz… ihren Sarg… hören Sie: ihren Sarg… sie hat mich hierher verfolgt, wie ich sie verfolgte… und ich musste dabeistehen, mich fremd stellen, denn er, ihr Mann, war mit… er begleitet ihn nach England… vielleicht will er dort eine Autopsie[277] machen lassen….. jetzt gehört sie wieder ihm… nicht uns mehr, uns… uns beiden… Aber ich bin noch da… ich gehe mit bis zur letzten Stunde… er wird, er darf es nie erfahren… ihr Geheimnis gehört mir, nur mir allein… Verstehen Sie jetzt… verstehen Sie jetzt… warum ich die Menschen nicht sehen kann… ihr Gelächter nicht hören… wenn sie flirten und sich paaren… denn da drunten… drunten im Lagerraum steht der Sarg verstaut…


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