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Стефан Цвейг - Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen

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Стефан Цвейг - Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen
Рейтинг:
Название:
Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen
Издательство:
неизвестно
Жанр:
Год:
2014
ISBN:
978-5-17-085076-1
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Описание книги "Немецкий с любовью. Новеллы / Novellen"

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В книгу вошли три новеллы известного немецкого писателя Стефана Цвейга: «Письмо незнакомки», «Амок» и «Шахматная новелла».

Драматические судьбы героев, любовь на грани жизни и смерти, глубокие душевные депрессии, мастерски описываемые автором, делают его новеллы сегодня особенно актуальными. Произведения подверглись незначительному упрощению, что позволило сохранить как сюжетную линию, так и живой немецкий язык.

Предназначается для изучающих немецкий язык (уровень 4 – для продолжающих верхней ступени).






Man sehnt sich nach Europa, träumt davon, wieder einen Tag auf einer Straße zu gehen, in einem hellen steinernen Zimmer unter weißen Menschen zu sitzen, Jahr um Jahr träumt man davon, und kommt dann die Zeit, wo man Urlaub hätte, so ist man schon zu träge[142], um zu gehen. So bleibt man in diesen heißen, nassen Wäldern. Es war ein verfluchter Tag, an dem ich mich in dieses Drecknest verkauft habe…

Übrigens: ganz so freiwillig war das ja auch nicht. Ich hatte in Deutschland studiert, war rechte Mediziner geworden, ein guter Arzt sogar, mit einer Anstellung an der Leipziger Klinik; irgendwo in einem verschollenen Jahrgang der Medizinischen Blätter haben sie damals viel Aufhebens gemacht von einer neuen Injektion, die ich als erster praktiziert hatte. Da kam eine Weibergeschichte, eine Person, die ich im Krankenhaus kennen lernte: sie hatte ihren Geliebten so toll gemacht, dass er sie mit dem Revolver anschoss, und bald war ich ebenso toll wie er. Sie hatte eine Art, hochmütig und kalt zu sein, die mich rasend[143] machte – mich hatten immer schon Frauen in der Faust[144], die herrisch und frech waren, aber diese bog mich zusammen, dass mir die Knochen brachen. Ich tat, was sie wollte, ich – nun, warum soll ich nicht sagen, es sind acht Jahre her – ich tat für sie einen Griff in die Spitalskasse, und als die Sache aufflog, war der Teufel los[145]. Ein Onkel deckte noch den Abgang, aber mit der Karriere war es vorbei. Damals hörte ich gerade, die holländische Regierung werbe[146] Ärzte an für die Kolonien und biete ein Handgeld. Nun, ich dachte gleich, es müsste ein sauberes Ding sein, für das man Handgeld biete, ich wusste, dass die Grabkreuze auf diesen Fieberplantagen dreimal so schnell wachsen als bei uns, aber wenn man jung ist, glaubt man, das Fieber und der Tod springt immer nur auf die andern. Nun, ich hatte da nicht viel Wahl, ich fuhr nach Rotterdam, verschrieb mich auf zehn Jahre, bekam ein ganz nettes Bündel Banknoten, die Hälfte schickte ich nach Hause an den Onkel, die andere Hälfte jagte mir eine Person dort im Hafenviertel[147] ab, die alles von mir herauskriegte, nur weil sie, die verfluchte Katze, so ähnlich war. Ohne Geld, ohne Uhr, ohne Illusionen bin ich dann abgesegelt von Europa und war nicht sonderlich traurig, als wir aus dem Hafen steuerten. Und dann saß ich so auf Deck wie Sie, wie alle saßen, und sah das Südkreuz und die Palmen, das Herz ging mir auf-ah, Wälder, Einsamkeit, Stille, träumte ich! Nun – an Einsamkeit bekam ich gerade genug. Man setzte mich nicht nach Batavia oder Surabaya, in eine Stadt, wo es Menschen gibt und Klubs und Golf und Bücher und Zeitungen, sondern – nun, der Name tut ja nichts zur Sache – in irgendeine der Distriktstationen, zwei Tagereisen von der nächsten Stadt. Ein paar langweilige Beamte, ein paar Halfcast[148], das war meine ganze Gesellschaft, sonst weit und breit nur Wald, Plantagen, Dickicht[149] und Sumpf[150].

Im Anfang war es noch erträglich. Ich trieb allerhand[151] Studien; einmal, als der Vizeresident auf der Inspektionsreise mit dem Automobil umgeworfen und sich ein Bein zerschmettert hatte, machte ich ohne Gehilfen eine Operation, über die viel geredet wurde. Ich sammelte Gifte und Waffen der Eingeborenen, ich beschäftigte mich mit hundert kleinen Dingen, um mich wach zu halten. Aber all dies ging nur, solang die Kraft von Europa her in mir noch funktionierte; dann trocknete ich ein. Die paar Europäer langweilten mich, ich brach den Verkehr ab, trank und träumte in mich hinein. Ich hatte ja nur noch zwei Jahre, dann war ich frei mit Pension, konnte nach Europa zurückkehren, noch einmal ein Leben anfangen. Eigentlich tat ich nichts mehr als warten. Und so säße ich heute noch, wenn nicht sie… wenn das nicht gekommen wäre.“

Die Stimme im Dunkeln hielt inne. Auch die Pfeife glimmte[152] nicht mehr. So still war es, dass ich mit einem Male wieder das Wasser hörte. Ich hätte mir gern eine Zigarette angezündet, aber ich hatte Furcht vor dem grellen Aufschlag des Zündholzes und dem Reflex in seinem Gesicht. Er schwieg und schwieg. Ich wusste nicht, ob er zu Ende sei oder ob er schlief, so tot war sein Schweigen. Da schlug die Schiffsglocke einen geraden, kräftigen Schlag: ein Uhr. Er fuhr auf; ich hörte wieder das Glas klingen. Offenbar tastete die Hand suchend zum Whisky hinab. Ein Schluck gluckste leise – dann plötzlich begann die Stimme wieder, aber jetzt gleichsam gespannter, leidenschaftlicher.

„Ja also… warten Sie… ja also, das war so. Ich sitze da droben[153] in meinem verfluchten Nest. Es war gerade nach der Regenzeit, kein Mensch war gekommen, kein Europäer, täglich hatte ich dagesessen mit meinen gelben Weibern im Haus und meinem guten Whisky. Ich war damals ganz europakrank; wenn ich irgendeinen Roman las von hellen Straßen und weißen Frauen, begannen mir die Finger zu zittern. Ich kann Ihnen den Zustand nicht ganz schildern, es ist eine Art Tropenkrankheit, eine wütige, fiebrige und doch kraftlose Nostalgie. So saß ich damals, ich glaube über einem Atlas, und träumte mir Reisen aus. Da klopft es aufgeregt an die Tür, der Boy steht draußen und eines von den Weibern, beide haben die Augen ganz aufgerissen vor Erstaunen. Sie machen große Gebärden[154]: eine Dame sei hier, eine Lady, eine weiße Frau. Ich fahre auf. Ich habe keinen Wagen kommen gehört, kein Automobil. Eine weiße Frau hier in dieser Wildnis?

Ich will die Treppe hinab, reiße mich aber noch zurück. Ich bin nervös, unruhig, denn ich weiß niemanden auf der Welt, der aus Freundschaft zu mir käme. Endlich gehe ich hinunter. Im Vorraum wartet die Dame und kommt mir hastig entgegen. Ein dicker Automobilschleier[155] verhüllt ihr Gesicht. Ich will sie begrüßen, aber sie fängt mir rasch das Wort ab.

„Guten Tag, Doktor“, sagt sie auf Englisch in einer fließenden Art. „Verzeihen Sie, dass ich sie überfalle. Aber wir waren gerade in der Station, unser Auto hält drüben“ – warum fährt sie nicht bis vors Haus, schießt es mir blitzschnell durch den Kopf – „da erinnerte ich mich, dass Sie hier wohnen. Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, Sie haben ja eine wirkliche Zauberei mit dem Vizeresidenten gemacht, sein Bein ist wieder in Ordnung, er spielt Golf wie früher. Ah, ja, alles spricht noch davon drunten bei uns, und wir wollten alle unseren brummigen[156] Surgeon[157] und noch die zwei andern hergeben, wenn Sie zu uns kämen. Überhaupt, warum sieht man Sie nie drunten, Sie leben ja wie ein Joghi…“

Und so plappert sie weiter, ohne mich zu Worte kommen zu lassen. Etwas Nervöses ist in diesem Geschwätz, und ich werde selbst unruhig davon. Warum spricht sie so viel, frage ich mich innerlich, warum stellt sie sich nicht vor, warum nimmt sie den Schleier nicht ab? Hat sie Fieber? Ist sie krank? Ich werde immer nervöser, weil ich die Lächerlichkeit empfinde, so stumm vor ihr zu stehen. Endlich stoppt sie ein wenig, und ich kann sie hinaufbitten. Sie macht dem Boy eine Bewegung, zurückzubleiben, und geht vor mir die Treppe empor.

„Nett haben Sie es hier“, sagt sie, in meinem Zimmer sich umsehend. „Ah, die schönen Bücher! die möchte ich alle lesen!“ Sie tritt an das Regal und mustert die Büchertitel. Zum ersten Mal, seit ich ihr entgegengetreten, schweigt sie für eine Minute. „Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?“ frage ich. Sie wendet sich nicht um und sieht nur auf die Büchertitel. „Nein, danke, Doktor… wir müssen gleich wieder weiter… ich habe nicht viel Zeit… war ja nur ein kleiner Ausflug… Ach, da haben Sie auch den Flaubert[158], den liebe ich so sehr… wundervoll, ganz wundervoll, die “Education sentimentale„… ich sehe, Sie lesen auch französisch… Was Sie alles können!.. ja, die Deutschen, die lernen alles auf der Schule… Wirklich großartig, so viel Sprachen zu können!..Der Vizeresident schwört auf Sie, sagt immer, Sie seien der einzige, dem er unter das Messer ginge… Übrigens wissen Sie – (sie wendete sich noch immer nicht um) heute kams mir selbst in den Sinn, ich sollte Sie einmal konsultieren… und weil wir eben vorüberfuhren, dachte ich… nun, Sie haben jetzt wohl zu tun… ich komme lieber ein andermal.“

„Deckst du endlich die Karten auf!“ dachte ich mir sofort. Aber ich ließ ichts merken, sondern versicherte ihr, es würde mir nur eine Ehre sein, jetzt und wann immer sie wolle, ihr zu dienen. „Es ist nichts Ernstes… Kleinigkeiten… Weibersachen… Schwindel, Ohnmachten. Heute früh schlug ich, als wir eine Kurve machten, plötzlich hin… der Boy musste mich aufrichten im Auto und Wasser holen… nun, vielleicht ist der Chauffeur zu rasch gefahren… meinen Sie nicht, Doktor?“

„Ich kann das so nicht beurteilen. Haben Sie öfter derlei Ohnmachten?“

„Nein…. das heißt ja… in der letzten Zeit… gerade in der allerletzten Zeit… ja… solche Ohnmachten und Übelkeiten.“

Sie steht schon wieder vor dem Bücherschrank, tut das Buch hinein, nimmt ein anderes heraus und blättert darin. Merkwürdig, warum blättert sie immer so… so nervös? Ich sage mit Absicht nichts.

„Nicht wahr, Doktor, es ist nichts Gefährliches? Keine Tropensache… “

„Ich müsste erst sehen, ob Sie Fieber haben. Darf ich um Ihren Puls bitten…“

Ich gehe auf sie zu. Sie weicht leicht zur Seite.

„Nein, nein, ich habe kein Fieber… gewiss, ganz gewiss nicht… ich habe mich selbst gemessen, jeden Tag, seit… seit diese Ohnmachten kamen. Nie Fieber, immer tadellos 36,4 auf den Strich. Auch mein Magen ist gesund.“

Ich zögere einen Augenblick. Die ganze Zeit schon prickelt[159] in mir ein Argwohn[160]: ich spüre, diese Frau will etwas von mir, man kommt nicht in eine Wildnis, um über Flaubert zu sprechen. Eine, zwei Minuten lasse ich sie warten. „Verzeihen Sie“, sage ich dann geradewegs, „darf ich einige Fragen ganz frei stellen?“

„Gewiss, Doktor! Sie sind doch Arzt“, antwortete sie, aber schon wendet sie mir wieder den Rücken und spielt mit den Büchern.

„Haben Sie Kinder gehabt?“

„Ja, einen Sohn.“

„Und haben Sie… haben Sie vorher… ich meine damals… haben Sie da ähnliche Zustände gehabt?“

„Ja.“

Ihre Stimme ist jetzt ganz anders. Ganz klar, gar nicht mehr nervös. „Und wäre es möglich, dass Sie… verzeihen Sie die Frage… dass Sie jetzt in einem ähnlichen Zustande sind?“

„Ja.“

Wie ein Messer scharf und schneidend lässt sie das Wort fallen.

„Vielleicht wäre es da am besten, gnädige Frau, ich nehme eine allgemeine Untersuchung vor… darf ich Sie vielleicht bitten, sich… sich in das andere Zimmer hinüber zu bemühen?“

Da wendet sie sich plötzlich um. Durch den Schleier fühle ich einen kalten, entschlosseneren Blick mir gerade entgegen. „Nein… das ist nicht nötig… ich habe volle Gewissheit über meinen Zustand.““

Die Stimme zögerte einen Augenblick. Wieder blinkert im Dunkel das gefüllte Glas.

„Also hören Sie… aber versuchen Sie zuerst einen Augenblick sich das zu überdenken. Da drängt sich zu einem, der in seiner Einsamkeit vergeht, eine Frau herein, die erste weiße Frau betritt seit Jahren das Zimmer… und plötzlich spüre ich, es ist etwas Böses im Zimmer, eine Gefahr. Denn was sie von mir wollte, wusste ich ja, wüsste ich sofort – es war nicht das erste Mal, dass Frauen so etwas von mir verlangten, aber sie kamen anders, kamen verschämt oder flehend, kamen mit Tränen und Beschwörungen. Hier aber war eine männliche Entschlossenheit… von der ersten Sekunde spürte ich, dass diese Frau stärker war als ich… dass sie mich in ihren Willen zwingen konnte, wie sie wollte… Aber… aber… es war auch etwas Böses in mir… der Mann, der sich wehrte, irgendeine Erbitterung, denn… ich sagte es ja schon… von der ersten Sekunde, ja, noch ehe ich sie gesehen, empfand ich diese Frau als Feind. Ich schwieg zunächst. Ich spürte, dass sie mich unter dem Schleier ansah – sie wollte mich zwingen zu sprechen. Aber ich gab nicht so leicht nach.

Ich begann zu sprechen, aber… ausweichend[161]… Ich tat, als ob ich sie nicht verstünde, denn – ich weiß nicht, ob Sie das nachfühlen können – ich wollte sie zwingen, deutlich zu werden, ich wollte nicht anbieten, sondern… gebeten sein… gerade von ihr, weil sie so herrisch[162] kam… Ich redete also herum, sagte, dass solche Ohnmachten gehörten zum regulären Lauf der Dinge, im Gegenteil, sie verbürgten[163] beinahe eine gute Entwicklung. Ich sprach lässig und leicht…wartete immer, dass sie mich unterbrechen würde. Denn ich wusste, sie würde es nicht ertragen. Da fuhr sie schon scharf dazwischen, mit einer Handbewegung gleichsam das ganze beruhigende Gerede wegstreifend.

„Das ist es nicht, Doktor, was mich unsicher macht. Damals, als ich meinen Buben bekam, war ich in bester Verfassung… aber jetzt bin ich nicht mehr allright[164]… ich habe Herzzustände…“

„Ach, Herzzustände“, wiederholte ich, scheinbar beunruhigt, „da will ich doch gleich nachsehen.“ Und ich machte eine Bewegung, als ob ich aufstehen und das Hörrohr holen wollte. Aber schon fuhr sie dazwischen. Die Stimme war jetzt ganz scharf und bestimmt – wie am Kommandoplatz.

„Ich habe Herzzustände, Doktor, und ich muss Sie bitten, zu glauben, was ich Ihnen sage. Ich möchte nicht viel Zeit mit Untersuchungen verlieren – Sie könnten mir, meine ich, etwas mehr Vertrauen entgegenbringen. Ich wenigstens habe mein Vertrauen zu Ihnen genug bezeugt.“

Jetzt war es schon Kampf, offene Herausforderung[165]. Und ich nahm sie an.

„Zum Vertrauen gehört Offenheit. Reden Sie klar, ich bin Arzt. Und vor allem, nehmen Sie den Schleier ab, setzen Sie sich her, lassen Sie die Bücher und die Umwege. Man kommt nicht zum Arzt im Schleier.“

Sie sah mich an, aufrecht und stolz. Einen Augenblick zögerte sie. Dann setzte sie sich nieder, zog den Schleier hoch. Ich sah ein Gesicht, ganz so wie ich es gefürchtet hatte, ein undurchdringliches[166] Gesicht, hart, beherrscht[167], von einer alterslosen Schönheit, ein Gesicht mit grauen englischen Augen, in denen alles Ruhe schien und hinter die man doch alles Leidenschaftliche träumen konnte. Dieser verpresste Mund gab kein Geheimnis her, wenn er nicht wollte. Eine Minute lang sahen wir einander an – sie befehlend und fragend zugleich, mit einer so kalten Grausamkeit, dass ich es nicht ertrug und unwillkürlich zur Seite blickte. Sie klopfte leicht mit dem Knöchel auf den Tisch.

Also auch in ihr war Nervosität. Dann sagte sie plötzlich rasch: „Wissen Sie, Doktor, was ich von Ihnen will, oder wissen Sie es nicht?“

„Ich glaube es zu wissen. Aber seien wir lieber ganz deutlich. Sie wollen Ihrem Zustand ein Ende bereiten… Sie wollen, dass ich Sie von Ihrer Ohnmacht, Ihren Übelkeiten befreie, indem ich… indem ich die Ursache beseitige. Ist es das?“

„Ja.“

Wie ein Fallbeil[168] zuckte das Wort.

„Wissen Sie auch, dass solche Versuche gefährlich sind… für beide Teile…?“

„Ja.“

„Dass es gesetzlich mir untersagt ist?“

„Es gibt Möglichkeiten, wo es nicht untersagt[169], sondern sogar geboten ist.“

„Aber diese erfordern eine ärztliche Indikation.“

„So werden Sie diese Indikation finden. Sie sind Arzt.“

Klar, ohne zu zucken, blickten mich ihre Augen dabei an. Es war ein Befehl. Aber ich krümmte mich noch, ich wollte nicht zeigen, dass ich schon zertreten war. – „Nur nicht zu rasch! Umstände machen! Sie zur Bitte zwingen“, funkelte in mir irgendein Gelüst[170].


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